September 3, 2013 / erstellt am:  September 5, 2013
Fotografie, Dokumentation, Bildbetrachtung, Buchprojekt / Bewertung: 9

Die 100 besten Fotografien von 2006 bis 2013

Um seine Fotografien anderen zu zeigen, ist ein handliches Fotobuch immer noch geeigneter als zum Beispiel  eine Präsentation auf einem Laptop. Ein iPad ist zwar auch handlich und dennoch bietet ein Fotobuch weitere Vorteile, welche die Fotografien sogar noch aufwerten. Ein Fotobuch erfordert, dass man sich Gedanken zur Gestaltung und zum Layout macht. Ein Fotobuch hat eine zwingende Abfolge von Anfang bis zum Ende, was eine Dramaturgie verlangt, auch wenn man natürlich beliebig darin blättern kann. Ein Fotobuch besteht aus Doppelseiten, welche die Fotografien gegenüberstellt und sie damit zwangsläufig in Beziehung setzt, was reizvolle Kombinationen ermöglicht. Der Einsatz von Beschriftungen und Texten, der Umgang mit Leerräumen und Farbflächen sind weitere Gestaltungselemente, die man sich überlegen muss.

Was früher ein Album mit eingeklebten Fotografien war, ist heute ein Fotobuch, welches online gestaltet und bestellt werden kann. Es gibt unzählige Online-Anbieter für Fotobücher. Ich verliess mich bei der Auswahl auf die Empfehlung einer Freundin und habe mich für www.myphotobook.ch entschieden, welches durch Bedienerfreundlichkeit und allen Gestaltungsmöglichkeiten, die es braucht, überzeugt. Die vielen Erfahrungsberichte (z.B. www.fotobuchtestsieger.ch), die es im Internet zu finden gibt, habe ich erst im Nachhinein gelesen. Wie immer fallen diese positiv und negativ aus, so dass ich mir sowieso meine eigene Meinung bilden musste. Wenn man professionelle Layoutprogramme wie InDesign oder QuarkExpress kennt, ist diese Software natürlich um einiges reduzierter und dadurch ungenauer. Aber wie so oft in der Gestaltung, geht es darum aus dem bestehenden Material das Beste herauszuholen.

Ich wollte ein Fotobuch zusammenstellen mit einer Auswahl der 100 besten Fotografien, welche die Bandbreite meiner fotografischen Arbeit zwischen 2006 bis 2013 zeigen soll. Ob es tatsächlich die besten Fotografien sind, sei dahingestellt, da ich nachwievor auf der Suche nach einer Definition bin, was gute Fotografie überhaupt ausmacht. Die Auswahl zwang mich aus bestehenden Serien jeweils nur eine oder zwei zu verwenden und andere ganz wegzulassen. Dass ich aus den letzten vier Jahren mehr Fotografien auswählte als aus den ersten vier, liegt wohl an der Tatsache, dass ich mir erst am 03.11.2008 eine gute Spiegelreflexkamera kaufte und dadurch die Qualität verbesserte.

Eine chronologische Aneinanderreihung der 100 Fotografien nach ihrem Entstehungsdatum wäre wie ein Tagebuch, was jedoch nur für mich eine Bedeutung hätte, da nur ich diese Zeit an diesen Orten so erlebt und gesehen habe. Die Fotografien aus ihrem zeitlichen und örtlichen Zusammenhang zu lösen und neu zu gruppieren wurde zum Gestaltungskonzept. Auch wenn jede Fotografie für sich alleine steht, können durch diese neue Gruppierung und durch die Gegenüberstellungen neue Aussagen entstehen. Auch die Titel der Fotografien beeinflussen die Aussage einer Fotografie und durch die bewusste Gegenüberstellung kann ein Titel sich sogar auf andere Fotografien beziehen.

Ich verstehe das Fotobuch als «work in progress», da ich weiter fotografieren werde und sich die Auswahl der 100 besten Fotografien zwangsläufig verändern wird. Ich bin jetzt schon darauf gespannt, wie diese Auswahl in 10 Jahren aussehen wird.
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