August 14, 2009 / erstellt am:  August 22, 2009
Ferien, Reise, Prag, Tschechische Republik

Wochenende in der Stadt der hundert Türme

In drei Tagen kann man vieles sehen in einer Grossstadt (1,2 Mio. Einwohner) wie Prag. Aus Zeitmangel zwar unvorbereitet aber dennoch mit Reiseführer ausgerüstet, besuchten wir natürlich zuerst alle touristischen Sehenswürdigkeiten in der historischen Altstadt, wie die Burg, die Karlsbrücke oder das alte Rathaus, wie alle anderen Touristen und es hatte viele davon – sehr viele sogar. Aber irgendwo in einem Strassencafe sitzen und Touristen beobachten ist auch ganz amüsant. Zum Teil wirkten die Touristenmassen ziemlich grotesk wie zum Beispiel auf dem alten jüdischen Friedhof, da ich Friedhof doch eher mit Ruhe und Besinnung in Verbindung bringe, oder vor dem Uhrwerk am alten Rathaus, was mich an den Zytgloggeturm in Bern erinnerte.

Fotogalerie
 
Freunde besuchen war der Anlass für dieses verlängerte Wochenende und so übernachteten wir privat in einem Aussenquartier bei der U-Bahnstation Strasnicka an der Prubezna-Strasse. Unser Domizil war auch mit der Strassenbahnlinie 22 gut erreichbar, welche angeblich auch «Pickpocket-Express» genannt werden soll, weil da viele Touristen beklaut würden, was uns zum Glück nicht passierte. Etwas vom Stadtzentrum entfernt und somit aus dem Blickfeld der Touristen, sind viele Gebäude renovierungsbedürftig.
 
Prag ist bekannt für seine vielen Museen. Da das Wetter aber viel zu schön war, haben wir neben einer Ausstellung vom Fotografen Robert Vana nur das Kunstmuseum Kampa, direkt an der Moldau gelegen, besucht, was jedoch sehr lohnenswert war. Die schönste Aussicht über die ganze Stadt hat man vom Petrin-Turm, der eine verkleinerte Kopie des Eiffelturms ist. Auf dem Fernsehturm waren wir zwar auch, aber da ist die Aussicht weniger beeindruckend, weil man in geschlossenen Räumen hinter Glasscheiben steht. In Prag trifft man alle baulichen Stilrichtungen an, wobei mir die vielen Jugendstilgebäude oder das moderne Gebäude «Dancing House» von Frank O. Gehry am besten gefallen haben.
 
Da mir das ständige Umrechnen von Krone zu Euro oder Franken zu anstrengend war, hatte ich bis am Schluss kein Gefühl für das Geld und die Kosten und kann somit nicht beurteilen, ob Prag eher preiswert oder teuer ist. Zum Glück sprechen viele Tschechen englisch oder sogar deutsch, denn vom Tschechisch ist als Ausländer wirklich kaum etwas zu verstehen.
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