Vieles hat sich verändert

Lieber Leo. Was gibt es schöneres für einen Grafiker, als in Deinem riesigen Fotofundus nach geeigneten Fotografien herumzustöbern. Wenn es doch nur nicht immer so lange dauern würde, bis ich aus den über 5000 geordneten Bildern das Rich­ti­ge gefunden habe! Einige Fotos in diesem «report 50» werden Dir bestimmt bekannt vorkommen – die sind nämlich von Dir!

 

Seit etwas mehr als fünf Jahren versuche ich mich bei teo jakob anzupassen oder mit zunehmendem Erfolg meine Ideen einzubringen – was nicht immer einfach ist. In dieser Zeit habe ich viel von Dir gelernt. Was nun genau «teo jakob-like» ist und was nicht, habe ich zwar immer noch nicht endgültig «herausgespürt». Wahrscheinlich ist genau dies der Grund, warum ich noch bleiben will, um es vielleicht noch besser herauszufinden.

 

Es ist nicht immer einfach zu verstehen, was in Dir vorgeht. Das mag bei Deiner offenen, spontanen Art erstaunen. Dennoch verlasse ich unsere Besprechungen oft etwas ratlos. Ich lege dann einfach los und das ist meistens auch gut so. Du pflegst zum Glück keinen militärischen Führungsstil, der auf strikten Befeh­len und blindem Ge­horsam beruht. Vielmehr lässt Du Deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern grossen Freiraum und appellierst an die Selbstver­ant­wortung – was ich sehr schätze. Gerne erinnere ich mich auch an mein erstes Mitarbeiter­gespräch mit Dir. Endlich viel Zeit um mit Dir Grundlegendes zu besprechen und nicht zwischen Tür und Angel wie sonst so oft. Allerdings ging es dabei zehn Minuten um mich, den Mit­arbeiter, und den Rest der Zeit um Deine Visionen und Zukunfts­pläne für teo jakob. Heute kann ich darüber lachen, weil ich Dich besser kennengelernt habe. Auch wenn wir nicht immer derselben Mei­nung sind, arbeite ich gerne mit Dir zusammen und wünsche mir, Dich noch besser kennenzulernen.

 

Dass Du trotz gefülltem Terminkalender und tausend offenen Fra­gen stets so ruhig und scheinbar ausgeglichen sein kannst, erstaunt mich immer wieder und bewundere ich auch insgeheim. Aber wahr­scheinlich ist es auch nur eine Frage der Ein­stellung, wie Du mir mal nach einer durchgearbeiteten Nacht auf die Frage geantwortet hast, ob Du nicht müde seist. Das Einzige, was man von Dir ab und zu hört, wenn etwas nicht so läuft, wie es laufen sollte, ist: «Das isch ä Seich».

 

In den mehr als fünf Jahren bei teo jakob hat sich vieles verändert. Das ist nicht immer einfach zu akzeptieren und doch finde ich die Veränderungen spannender, als wenn das Gegenteil der Fall wäre. Auch ich möchte noch vieles verändern und hoffe, dass wir dadurch nicht mehr ganze Nächte zusammen durcharbeiten müssen.

 

Ich wünsche Dir zum Geburtstag weiterhin viele positive Ver­ände­rungen, und dass Du genügend Zeit auch für Dich selber findest.

 

Thomas