March 8, 2012 / erstellt am:  March 5, 2012
Weiterbildung, HKB, Diplomarbeit, Master-Thesis, Ausstellung / Bewertung: 7

Bis dass der Tod uns scheidet

Eine kleine Ausstellung in den Räumen der Hochschule der Künste dokumentiert meine Arbeit der Master-Thesis und diente zur Visualisierung der Schlusspräsentation. Ausgehend vom Thema «sichtbare Abwesenheit» in der schriftlichen Reflexion fokussierte ich in meiner praktischen Arbeit mein Thema auf die endgültigste Form von Abwesenheit eines Menschen - seinen Tod.

Entstanden ist ein Buch mit Texten, Fotografien und Illustrationen mit einer weiteren thematischen Eingrenzung auf den Verlust der eigenen Eltern. Für die Ausstellung habe ich meine vier Hauptbilder, die eine Abwesenheit sichtbar machen, aus dem Kontext herausgelöst, vergrössert und an die Wand gehängt. Ich finde es gut, wenn man nicht sofort das Thema «Sterben und Tod» erkennen kann, weil man sich grundsätzlich nicht so gerne damit auseinandersetzt und es gerne verdrängt. Zu jedem Hauptbild gehört eine Hörstation mit Ausschnitten aus den Gesprächen, die ich mit vier Personen führte, die ebenfalls in den letzten Jahren ihre Mutter oder ihren Vater verloren haben. Durch die Kopfhörer werden der Zuhörer und die Zuhörerin von der Umgebung akustisch abgekapselt und ihre Konzentration auf die sprechenden Personen gelenkt. Der persönlichen Aspekt, der meine ganze praktische Arbeit prägt, fliesst so auch in die Ausstellung ein. Für die Gesprächsausschnitte wählte ich bei allen vier Personen die Beschreibung des Sterbetages, die abrupt im Moment des Todes enden. Dadurch soll beim Zuhörer und bei der Zuhörerin dieses Gefühl von Abwesenheit und plötzlicher Leere auf eine andere Art spürbar gemacht werden.

Dem Thema entsprechend sollte meine Ausstellung eine gewisse Zurückhaltung und Ruhe ausstrahlen. Deshalb habe ich darauf verzichtet, den Entstehungsprozess der Arbeit auszustellen, da die Ausstellung sonst viel zu unruhig geworden wäre und meine gebundene Dokumentation mit einem chronologischen Entstehungsprozess sowieso auf dem Tisch aufliegt. Diese Ruhe und Zurückhaltung wollte ich mit einer symmetrischen Anordnung sowohl der Bilder, der Publikationen wie auch der Hörstationen erzeugen, was jedoch auch als etwas langweilig empfunden werden kann. Für die Hörstationen konnte ich bestehende Installationen vom Ausstellungsgestalter Martin Birrer ausleihen, was mir die Arbeit vereinfachte. Erst als sie in der Ausstellung standen, bemerkte ich, dass sie etwas zu gross und klobig wirken. Die integrierten ipod shuffles sollte ich täglich auswechseln, um die Batterien aufzuladen, was etwas umständlich ist. Insofern bin ich nur teilweise mit meiner Ausstellung zufrieden. Aber die Hauptaufmerksamkeit soll auf dem Buch liegen, welches neben der schriftlichen Reflexion und der Dokumentation auf dem Tisch zur Ansicht ausgestellt ist.

Text zur Ausstellungsbeschreibung
Fotografien während des Ausstellungsaufbaus
schriftliche Reflexion
praktische Arbeit
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